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Der Bestäuberindex – für eine fruchtbare, blühende Landwirtschaft

Updated: May 20, 2020




Der dramatische Verlust von Bienen, ebenso wie von anderen bestäubenden Insekten, ja von Leben in ländlichen Gebieten generell, ist erwiesenermaßen die Folge konventioneller landwirtschaftlicher Anbaumethoden. Die Fruchtbarkeit des Bodens ist ein Gemeingut, das wir systematisch zerstören. Auf Worte müssen Taten folgen: Nachdem Europa endlich anerkannt hat, dass Bestäuber einen wichtigen Wert für die Artenvielfalt und die Ernährungssicherheit darstellen, muss Europa nun konkrete und wirkungsvolle Maßnahmen ergreifen. Die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) muss den Einsatz von Bestäubern als Indikatoren für Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft praktisch und finanziell fördern und unterstützen.

Praktische Maßnahmen


In der ersten Säule der GAP enthält die „Erweiterte Konditionalität“ die Forderung nach:


Gutem landwirtschaftlichen und ökologischen Zustand” und “Grundanforderungen an die Betriebsführung”: Wenn diese richtig geplant und umgesetzt werden, können sie den Bienen, Bestäubern und Landwirten eine fruchtbare Zukunft sichern.

Maßnahmen, die die Verfügbarkeit von Nährstoff- und Lebensraumressourcen erhöhen, um die Artenvielfalt zu sichern“: die schrittweise, wirksame Verringerung des Einsatzes von Pestiziden und Chemikalien, gemeinsam mit kleinstmöglichen Eingriffen in landwirtschaftliche Ökosysteme und die Nutzung natürlicher Kontrollmechanismen muss zum verbindlichen Standard für die Bereitstellung von Fördermitteln werden. Die Landwirte benötigen erhebliche Mittel und wirksame Anreize, um gegen die „grünen Wüsten“ der Monokulturen anzukämpfen und die Landschaft wieder zum Blühen zu bringen – artenreich, aber auch reich an einem andauernden und vielfältigen Angebot an Blüten und Feldfrüchten. Bei den, für Bestäuber wichtigen Kulturen wie Raps, Sonnenblume und Obst, sollen Sorten, die wenig Nektar und Pollen produzieren, vermieden werden.

einer drastischen Reduktion von Wasserverunreinigung durch Phosphate, aber auch durch Pestizide, Biozide und Tierarzneimittel.

Die zweiten Säule der GAP muss folgende Elemente einschließen:

Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen durch Förderung von

umweltfreundlichen Produktionssystemen

ökologischer Landwirtschaft und Präzisionslandwirtschaft

erneuerbaren Energien und Kreislaufwirtschaft

Landwirtschaftliche Betriebsberatungsdienste, um

Anweisungen für landwirtschaftliche Praktiken zu geben, die auf eine wirksame Reduktion des Einsatzes von chemischen Düngemitteln und Pflanzenschutzmitteln abzielen.

natürliche Methoden zur Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit und zur Bekämpfung von Parasiten zu fördern.

Förderung von Investitionen in die Präzisionslandwirtschaft, insbesondere in Technologien, die ungefährlich für Bienen und Bestäuber sind, beispielsweise Dropleg-Technologie, autonome Roboter statt Herbizide, Technologien, die durch Pheromone, RFID-Sensoren, Big Data oder Satellitenbilder unterstützt werden.

Systeme für Wissen und Innovation in der Landwirtschaft, mit dem Ziel

landwirtschaftlich-imkerliche Praktiken zu verbessern

die Zusammenarbeit und aktive Beteiligung landwirtschaftlicher Gemeinschaften zu fördern.


Es ist wissenschaftlich anerkannt, dass Bienen effiziente „Umweltdetektive“ sind, die dazu eingesetzt werden können, Verunreinigungen in der Umwelt aufzuspüren. Ein kontinuierliches und großflächiges Monitoring, bei dem chemischen Rückstände und die botanische Artenvielfalt an Proben bestimmt werden, die in Bienenstöcken gezogen wurden, kann zu einem wichtigen Werkzeug der GAP werden. Ein Werkzeug, mit dem unmissverständliche Aussagen darüber gemacht werden können, ob die oben genannten Ziele erreicht wurden.

Für mehr Informationen:




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